Mythen um Zahnimplantate ausräumen: Fakten von Fiktion trennen

Ein neuer Global Oral Health Status Report zeigt, dass fast die Hälfte der Weltbevölkerung (45 % oder 3,5 Milliarden Menschen) an Munderkrankungen leidet.

Die moderne Zahnheilkunde bietet heute sehr wirksame Lösungen für die Probleme fehlender Zähne. Zahnverlust ist das letzte Stadium einer problematischen Zahnerkrankung und definitiv eine Situation, die jeder von uns gerne vermeiden möchte. Aber selbst im Falle dieses unangenehmen Ergebnisses kann Ihnen der Zahnarzt eine Lösung anbieten, die die Rolle Ihres natürlichen Zahns originalgetreu nachahmt und übernimmt. Auf diesem Gebiet hat die Zahnmedizin in den letzten zehn Jahren den größten Sprung gemacht und Zahnimplantate als dauerhafte, festsitzende Lösung für alle perfektioniert, die unter fehlenden Zähnen leiden und das Gefühl und die Funktion ihrer natürlichen Zähne wiederherstellen möchten.

Doch wie bei jeder Neuheit, insbesondere bei einer, die sich auf unsere Gesundheit auswirkt, haben einige Menschen Zweifel und Fragen zur Effizienz und Sicherheit. Das Einsetzen von Implantaten tut weh, Implantate sind zu teuer, nicht jeder kommt für den Einbau in Frage, das sind nur einige der populären Mythen, auf die Sie stoßen könnten. Um die Mythen über Implantate ein für alle Mal zu zerstreuen, haben wir die häufigsten gesammelt und konkrete Antworten gegeben.

1) Fiktion: Zahnimplantate sind sowohl vor als auch nach der Operation schmerzhaft.

Fakt: Eines der häufigsten Missverständnisse ist, dass eine Zahnimplantatoperation ein schmerzhafter Eingriff sei. Die Wahrheit ist jedoch, dass die Implantatinsertion in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird, um einen schmerzfreien Eingriff während des Eingriffs zu gewährleisten. Darüber hinaus bieten Zahnärzte möglicherweise zusätzliche Sedierungsmöglichkeiten für Angstpatienten an. Nach der Operation können etwaige Beschwerden mit verschriebenen Schmerzmitteln wirksam behandelt werden, und die meisten Patienten berichten von minimalen Schmerzen während des Heilungsprozesses.

2) Fiktion: Entzündungen rund um Implantate kommen sehr selten vor.

Fakt: Das stimmt, Entzündungen rund um das Implantat sind sehr selten und können vollständig verhindert werden. Deshalb ist es sehr wichtig, regelmäßig Ihren Zahnarzt aufzusuchen. Darüber hinaus ist die Einhaltung des empfohlenen Hygieneprotokolls von größter Bedeutung, um periimplantäre Infektionen zu verhindern.

3) Fiktion: Eine Therapie mit Implantaten ist langwierig und schmerzhaft – Implantate tun ständig weh!

Falsche Angabe! Die gesamte Therapie ist schmerzlos und die Implantatinsertion ist einer der schnellsten Eingriffe in der modernen Zahnheilkunde. Ebenso schmerzen Implantate nach dem Einsetzen nicht, es gibt keine Störungen und Sie können mit ihnen normal funktionieren. Wenn sich ein Patient für eine Implantattherapie entscheidet, kommt er nur zweimal in die Praxis. Beim ersten Mal entscheidet sich der Patient für die Installation eines Implantats. Dieser Eingriff dauert je nach Anzahl der Implantate 15 bis 30 Minuten. Oft reichen bis zu zehn Minuten für ein Implantat.

Nach dem Einsetzen des Implantats kommt der Patient für die nächsten 3-4 Monate, während die Knochenverknöcherung stattfindet, nicht in die Praxis. In der Zwischenzeit erhält der Patient provisorische Zähne. Nach dieser Zeit kommt der Patient zurück und erhält in wenigen Schritten bleibende Zähne. Ebenso schaden Implantate nicht. Sobald sie implantiert sind, verhalten sie sich wie natürliche Zähne. Somit ist sich der Patient nicht bewusst, dass er Implantate trägt; Es gibt keine Störungen, keine Probleme, keine Schmerzen. Bei ihnen funktioniert es einfach ganz natürlich.

4) Fiktion: Zahnimplantate sind unerschwinglich teuer.

Fakt: Während Zahnimplantate im Vergleich zu anderen Zahnersatzoptionen möglicherweise höhere Vorabkosten verursachen, bieten sie langfristige Vorteile, die die Investition rechtfertigen können. Zahnimplantate stellen eine langlebige und dauerhafte Lösung dar und vermeiden den häufigen Austausch oder die Reparatur von Zahnprothesen oder Brücken. Darüber hinaus stehen Zahnversicherungen und Finanzierungsoptionen zur Verfügung, um Implantate für Patienten zugänglicher und erschwinglicher zu machen.

5) Fiktion: Eine Zahnimplantatoperation hat eine lange Genesungszeit.

Fakt: Die Erholungsphase nach einer Zahnimplantatoperation ist von Person zu Person unterschiedlich, ist jedoch im Allgemeinen kürzer als viele annehmen. Nach der ersten Operation kann es für einige Tage zu leichten Schwellungen und Beschwerden kommen, die jedoch schnell wieder abklingen. Der Kieferknochen und das Implantat benötigen Zeit, um miteinander zu verschmelzen, ein Prozess, der als Osseointegration bezeichnet wird und normalerweise einige Monate dauert. Während dieser Zeit können die Patienten ihren Alltag weiterführen und dabei die postoperativen Pflegeanweisungen ihres Zahnarztes befolgen.

6) Fiktion: Zahnimplantate können vom Körper abgestoßen werden.

Fakt: Zahnimplantate bestehen aus biokompatiblen Materialien wie Titan, das die einzigartige Fähigkeit besitzt, mit dem Kieferknochen zu verschmelzen. Dieser Vorgang, Osseointegration genannt, gewährleistet eine stabile und langlebige Basis für den künstlichen Zahn. Eine Ablehnung von Zahnimplantaten kommt äußerst selten vor, da der Körper das Implantat als natürlichen Teil des Mundes erkennt. Um den langfristigen Erfolg von Zahnimplantaten sicherzustellen, sind jedoch eine gute Mundhygiene und regelmäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen unerlässlich.

7) Fiktion: Zahnimplantate sind nur etwas für jüngere Patienten.

Fakt: Es gibt keine Altersobergrenze für Implantate. Wenn der Patient gesund ist, keine chronischen Krankheiten hat, die eine Kontraindikation für den Einbau von Implantaten darstellen, und sein Knochen von guter Qualität und Volumen ist, gibt es keinen Grund, die Implantate nicht einzusetzen. Zahnimplantate sind für Menschen jeden Alters geeignet, sofern sie über einen voll entwickelten Kieferknochen und gesundes Zahnfleisch verfügen. Das Alter ist kein limitierender Faktor, wenn es um die Infragestellung eines Zahnimplantats geht. Tatsächlich profitieren ältere Erwachsene häufig stark von Zahnimplantaten, da sie die Kaufunktion wiederherstellen und die allgemeine Mundgesundheit verbessern. Es ist wichtig, einen Zahnarzt zu konsultieren, um den besten Behandlungsplan basierend auf den individuellen Bedürfnissen und der Mundgesundheit festzulegen.

8) Fiktion: Nicht jeder ist ein Kandidat für die Implantation!

Das stimmt, nicht jeder ist ein guter Kandidat für Implantate. Beispielsweise sind sehr junge Patienten, deren Wachstum und Entwicklung noch nicht abgeschlossen sind, noch keine Kandidaten für eine Implantatinsertion, können aber mit der Zeit auch Kandidaten für eine Implantatinsertion werden. Auch Patienten, bei denen eine schlechte Knochenqualität, die für die Implantatinsertion nicht ausreicht, und ein unzureichendes Knochenvolumen diagnostiziert werden, sind ebenfalls keine Kandidaten für die Implantatinsertion, für sie suchen wir jedoch nach anderen Lösungen.

9) Fiktion: Ich bin nicht ganz gesund, also kann ich keine Implantate haben!

Nicht richtig. Um Implantate zu bekommen, muss man nicht vollkommen gesund sein. Bei manchen Erkrankungen wird der Prozess der Implantatinsertion jedoch angepasst. Natürlich muss der Gesundheitszustand des Patienten berücksichtigt werden. Daher müssen wir bei Patienten mit systemischen Erkrankungen den Prozess der Implantatinsertion ein wenig anpassen.

10) Fiktion: Ich habe Parodontitis und kann deshalb keine Implantate einsetzen!

Auch dieser Mythos ist nicht wahr. Es ist falsch zu behaupten, dass Implantate aufgrund der Diagnose Parodontitis nicht möglich seien. Parodontitis ist eine orale Erkrankung, die nur die natürlichen Zähne befällt, d. h. das parodontale Band um die Zahnwurzeln. In Fällen, in denen Zähne aufgrund einer fortgeschrittenen Parodontitis nicht mehr gerettet werden können, können sie durch Implantate ersetzt werden. Nach der Zahnextraktion und der Heilung hört die Parodontitis auf und es gibt keinen Unterschied in der Knochenqualität zwischen einer Person, die Parodontitis hatte, und einer Person, die keine Parodontitis hatte.

11) Fiktion: Zahnimplantate erfordern übermäßige Wartung.

Fakt: Manche Menschen glauben, dass Zahnimplantate komplizierte und zeitaufwändige Wartungsroutinen erfordern. Allerdings können Zahnimplantate genauso gepflegt werden wie natürliche Zähne. Regelmäßiges Zähneputzen, die Verwendung von Zahnseide und routinemäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen sind für die Aufrechterhaltung der Mundhygiene und die Langlebigkeit von Zahnimplantaten unerlässlich. Bei richtiger Pflege können Zahnimplantate ein Leben lang halten, was sie zu einer bequemen und wartungsarmen Zahnersatzoption macht.

12) Fiktion: Zahnimplantate schädigen benachbarte Zähne.

Fakt: Zahnimplantate sind eigenständiger Zahnersatz, der nicht auf die Unterstützung benachbarter Zähne angewiesen ist. Im Gegensatz zu Zahnbrücken, die die Vorbereitung und Veränderung benachbarter Zähne erfordern, werden Implantate direkt in den Kieferknochen eingesetzt, ohne die umliegenden gesunden Zähne zu beeinträchtigen. Zahnimplantate bieten eine stabile und unabhängige Lösung für fehlende Zähne und bewahren die Integrität benachbarter Zähne.

13) Fiktion: Zahnimplantatoperationen sind riskant und weisen eine hohe Misserfolgsrate auf.

Fakt: Zahnimplantatchirurgie hat eine hohe Erfolgsquote, in den meisten Fällen wird eine Erfolgsrate von über 95 % gemeldet. Durch Fortschritte in Technologie, Materialien und Techniken sind Zahnimplantatverfahren noch sicherer und vorhersehbarer geworden. Der Erfolg hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten, der Mundhygiene und der Erfahrung des Zahnarztes. Die Wahl eines erfahrenen Implantologie-Zahnarztes und die Befolgung der Anweisungen zur postoperativen Pflege verringern das Risiko von Komplikationen erheblich und erhöhen die Chancen auf ein erfolgreiches Ergebnis.

14) Fiktion: Zahnimplantate sehen unnatürlich aus.

Fakt: Zahnimplantatrestaurationen werden sorgfältig entworfen, um das Aussehen natürlicher Zähne nachzuahmen. Sie werden an die Farbe, Form und Größe der umgebenden Zähne angepasst und sorgen so für ein nahtloses und natürlich aussehendes Lächeln. Zahnimplantate bieten außerdem Stabilität und Funktionalität und ermöglichen es den Menschen, selbstbewusst zu essen, zu sprechen und zu lächeln. Aufgrund der Fortschritte in der Zahntechnologie und den Materialien ist es schwierig, Zahnimplantate von natürlichen Zähnen zu unterscheiden.

15) Fiktion: Zahnimplantate sind eine Einheitslösung.

Fakt: Die Mundgesundheitsbedürfnisse jedes Einzelnen sind einzigartig und die Behandlung mit Zahnimplantaten ist sehr individuell. Zahnärzte bewerten Faktoren wie Knochendichte, Zahnfleischgesundheit und allgemeine Mundgesundheit, bevor sie den geeigneten Behandlungsplan festlegen. Die Platzierung und Wiederherstellung von Implantaten wird auf die spezifischen Anforderungen jedes Patienten zugeschnitten und gewährleistet so optimale Ergebnisse und Patientenzufriedenheit.

Zahnimplantate sind eine bemerkenswerte Lösung zum Ersatz fehlender Zähne, doch Fehlinformationen und Mythen können Menschen davon abhalten, diese wirksame Behandlungsoption in Betracht zu ziehen. Indem wir häufige Missverständnisse ausräumen und genaue Informationen über Zahnimplantate bereitstellen, hoffen wir, Ihnen dabei zu helfen, eine fundierte Entscheidung über Ihre Zahngesundheit zu treffen. Denken Sie daran, einen qualifizierten Zahnarzt zu konsultieren, um Ihre Eignung festzustellen und die potenziellen Vorteile von Zahnimplantaten zu erkunden. Lassen Sie sich nicht von Mythen davon abhalten, ein selbstbewusstes und funktionelles Lächeln zu erzielen!

Literatur:

1. Global oral health status report: towards universal health coverage for oral health by 2030. World Health Organization. ISBN: 978-92-4-006148-4